Brüssel-Reise der Steuerungsgruppe vom 17.-19.11.2025
In der vergangenen Woche war eine Delegation der Regionalen Entwicklungskooperation (REK) Weserbergland+ zu Besuch in Brüssel, um über zentrale Zukunftsfragen der Gemeinsamen Agrarpolitik, der europäischen Struktur- und Regionalpolitik sowie des kommenden Mehrjährigen Finanzrahmens zu sprechen.
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft, regionalen Hochschulen, der Klimaschutzagentur sowie den Sparkassen reiste eine starke Delegation der vier Landkreise Nienburg/Weser, Holzminden, Hameln-Pyrmont und Schaumburg in die europäische Hauptstadt. Ziel des Besuchs war es, die Perspektiven des Weserberglands in die aktuellen europäischen Diskussionen einzubringen und direkte Einblicke in die Vorbereitungen der nächsten EU-Förderperiode zu erhalten.
Warum Brüssel?
Angesichts der aktuellen geopolitischen Herausforderungen ließe sich vermuten, dass ländliche Regionen in Europa derzeit weniger im Fokus der EU-Kommission stehen. Tatsächlich ist jedoch das Gegenteil der Fall: In Brüssel und in den Mitgliedsstaaten laufen die Vorbereitungen für die Ausgestaltung der Programme der nächsten EU-Förderperiode ab 2028 bereits auf Hochtouren. Dennoch steht die bisherige Struktur- und Regionalpolitik der EU – einschließlich langjährig bewährter Instrumente wie der LEADER-Förderung – aufgrund neuer Bedarfe und veränderter Prioritäten auf dem Prüfstand. Viele Programme werden derzeit kritisch hinterfragt und weiterentwickelt.
Vor diesem Hintergrund wollte sich die REK Weserbergland+ ein eigenes Bild vom aktuellen Diskussionsstand verschaffen und sicherstellen, dass die Interessen und Bedarfe der Region in Brüssel frühzeitig, klar und vernehmbar eingebracht und ernst genommen werden.
Austausch auf hochrangiger Ebene
Insgesamt nahmen vier Europaabgeordnete unabhängig voneinander Termine für einen Austausch mit der Steuerungsgruppe wahr, darunter David McAllister, Bernd Lange, Lena Düpont und Kai Tegethoff. Ergänzt wurde das Programm durch Termine mit der Leitung des Ausschusses der Regionen, Gespräche mit der Leitung und Mitarbeitenden der Niedersächsischen Landesvertretung sowie eine Besichtigung des Europäischen Parlamentsgebäudes.
Inhaltlich standen dabei insbesondere folgende Themen im Mittelpunkt:
- die zukünftige Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie regionale Herausforderungen und europäische Fördermöglichkeiten
- die Rolle der Regionen in europäischen Entscheidungsprozessen
- die Bedeutung des kommenden Mehrjährigen Finanzrahmens für Programme wie LEADER
- Anforderungen an eine moderne und zukunftsfähige EU-Regionalpolitik
Positionen aus dem Weserbergland+
Für Landrat Schünemann aus Holzminden war besonders wichtig, dass das LEADER-Programm nicht nur fortgeführt, sondern künftig mit verbindlichen Mittelanteilen versehen wird. LEADER sei, so Schünemann, das wirksamste Instrument, um die EU für die Menschen in der Region sichtbar und erlebbar zu machen.
Vor diesem Hintergrund sah Landrat Adomat aus Hameln dem Austausch mit Kai Tegethoff mit besonderem Interesse entgegen. Als Mitglied des Haushaltsausschusses des Europäischen Parlaments konnte Tegethoff die aktuelle Gemengelage aus erster Hand schildern – ein wesentlicher Aspekt, da nur eine angemessene Mittelausstattung die Umsetzung regionaler Anforderungen ermöglicht.
Fazit der Reise
Die Reise nach Brüssel lieferte wertvolle Einblicke in die europäischen Entscheidungsprozesse und eröffnete wichtige Perspektiven für die zukünftige Entwicklung des Weserbergland+. Die Delegation kehrte mit vielen neuen Erkenntnissen, Impulsen und Gesprächsergebnissen zurück – und mit der Zuversicht, dass die Anliegen des ländlichen Raums in Brüssel Gehör gefunden haben.